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Lyme-Borreliose: Ursachen, Symptome & Diagnose

Lyme-Borreliose, verursacht durch Bakterien der Gattung Borrelia (häufig Borrelia burgdorferi), wird hauptsächlich durch Zeckenbisse übertragen. Die Ixodes ricinus-Zecke ist in Deutschland der wichtigste Überträger. Nicht jeder Zeckenstich führt zu einer Erkrankung. Wie häufig eine Infektion auftritt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Dauer des Zeckenbisses und die Borrelia-Spezies.

Symptome: Die Symptome sind vielfältig und können je nach Stadium der Erkrankung variieren. Ein roter, sich ausbreitender Ausschlag (Erythema migrans) an der Bissstelle ist ein typisches, aber nicht immer auftretendes, Frühsymptom. Weitere Frühsymptome können Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Müdigkeit sein. Im späteren Stadium können Gelenkentzündungen (Lyme-Arthritis), Nervenentzündungen (Neuroborreliose) oder Herzprobleme auftreten. Chronische Lyme-Borreliose ist ein umstrittenes Thema; die Langzeitfolgen und die Dauerhaftigkeit von Symptomen sind Gegenstand aktueller Forschung.

Diagnose: Die Diagnose ist oft schwierig. Blutuntersuchungen (ELISA und Western Blot) können Antikörper gegen Borrelia nachweisen, doch ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, und ein positives Ergebnis kann auch eine frühere Infektion anzeigen. Eine gründliche Anamnese (Krankengeschichte) und die klinische Untersuchung sind essentiell. Die Diagnose ist ein komplexes Zusammenspiel aus Testergebnissen und klinischen Symptomen. Im Spätstadium sind bildgebende Verfahren manchmal hilfreich zur Beurteilung von Organbeteiligungen.

Behandlung und Therapieansätze bei Lyme-Borreliose

Die Standardbehandlung der Lyme-Borreliose besteht in der Regel aus einer Antibiotika-Therapie, deren Dauer und Art vom Schweregrad und Stadium der Erkrankung abhängen. Im Frühstadium sind meist kurze Antibiotikakuren ausreichend. Die Behandlung des Spätstadiums ist umstrittener; die Wirksamkeit langfristiger Antibiotika-Therapien ist noch nicht eindeutig geklärt und wird kontrovers diskutiert. Viele Ärzte setzen auf eine symptomorientierte Therapie.

Alternative Therapien: Neben der Antibiotikabehandlung gibt es alternative Therapieansätze wie Akupunktur, Phytotherapie oder Osteopathie. Die Wirksamkeit dieser Methoden ist wissenschaftlich jedoch nur begrenzt belegt. Ihre Anwendung sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.

Chronische Lyme-Borreliose: Die Existenz einer chronischen Lyme-Borreliose, die auch nach einer Antibiotika-Therapie persistiert, ist Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Die Symptome werden oft als Post-Lyme-Syndrom bezeichnet und können Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen umfassen. Hier wird die Therapie auf die Linderung der Symptome ausgerichtet.

Vorbeugung: Schutz vor Zeckenbissen

Die effektivste Methode zur Vermeidung einer Lyme-Borreliose ist die Prävention von Zeckenbissen. Dazu gehört:

  • Lange Kleidung in hellen Farben beim Aufenthalt im Freien.
  • Insektenschutzmittel mit DEET.
  • Regelmäßiges Absuchen des Körpers nach dem Aufenthalt in Gebieten mit hohem Zeckenvorkommen.
  • Rasche Entfernung von Zecken mit einer Pinzette.

Langzeitfolgen und Management

Auch nach erfolgreicher Behandlung können Langzeitfolgen auftreten (Post-Lyme-Syndrom). Dies kann sich in anhaltender Müdigkeit, Gelenkschmerzen und anderen Beschwerden äußern. Die Behandlung fokussiert dann auf die Linderung dieser Symptome und das allgemeine Wohlbefinden des Patienten. Eine multidisziplinäre Betreuung mit Physiotherapie, Ergotherapie oder psychologischer Unterstützung kann hilfreich sein.

Ressourcen und weitere Informationen

Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem Arzt, auf den Webseiten des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundeszentrums für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Handlungsempfehlungen:

  1. Frühzeitige ärztliche Konsultation: Bei Verdacht auf einen Zeckenstich oder unspezifischen Symptomen sofort einen Arzt aufsuchen.
  2. Konsequente Präventionsmaßnahmen: Lange Kleidung, helle Farben, Insektenschutzmittel verwenden und sich nach dem Aufenthalt im Freien gründlich absuchen.
  3. Informierte Entscheidungsfindung: Sich umfassend über Lyme-Borreliose und die Behandlungsmöglichkeiten informieren.
  4. Zusammenarbeit mit Fachärzten: Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen einen Arzt aufsuchen, der Erfahrung mit Lyme-Borreliose hat.

Wichtig: Dieser Leitfaden dient der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt. Die Diagnose und Behandlung von Lyme-Borreliose sollte immer von einem qualifizierten Mediziner durchgeführt werden.